Warum Reben beschneiden?

Förderung der Fruchtbildung: Reben tragen Früchte nur an einjährigen Trieben, die aus dem Holz des Vorjahres wachsen.
Gesundheit: Entfernt alte, kranke oder schwache Triebe.
Größenkontrolle: Hält die Pflanze überschaubar und erleichtert die Pflege.
Verbesserung der Qualität: Reduziert die Anzahl der Trauben und erhöht die Konzentration der Nährstoffe.
Wann Reben schneiden?
Winter (Hauptschnitt):
Nach dem Laubfall (November bis März), bevor die Pflanze austreibt.
Idealer Zeitpunkt: Spätwinter, wenn der Frost abklingt.
Sommer (Grünschnitt):
Zurückschneiden von übermäßigem Wachstum und Entfernung von Blättern, um Trauben mehr Licht zu geben.
Werkzeuge
Rebschere oder Gartenschere: Für saubere Schnitte.
Astschere: Für ältere und dickere Triebe.
Desinfektionsmittel: Zum Reinigen der Werkzeuge, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Grundlagen des Beschneidens
Zwei Arten von Holz:
Altes Holz: Mehrjährige Triebe, die die Struktur der Pflanze bilden.
Einjähriges Holz: Junge Triebe, die im letzten Jahr gewachsen sind und Fruchtknospen tragen.
Augen (Knospen):
Augen entwickeln sich zu neuen Trieben und bestimmen die Fruchtbildung.
Typischer Schnitt: 2–4 Augen pro Fruchttrieb.
Schritte für den Winterschnitt
Krankes und altes Holz entfernen:
Schneiden Sie abgestorbene, beschädigte oder kranke Triebe direkt an der Basis ab.
Grundstruktur festlegen:
Lassen Sie 2–4 kräftige Haupttriebe, die das Gerüst der Pflanze bilden.
Entfernen Sie überschüssige Verzweigungen.
Einjährige Triebe schneiden:
Wählen Sie 2–4 starke, einjährige Triebe pro Haupttrieb aus.
Kürzen Sie diese auf 2–4 Augen (Knospen), je nach gewünschter Traubenanzahl.
Altes Fruchtholz entfernen:
Schneiden Sie Triebe ab, die bereits Früchte getragen haben.
Schritte für den Sommerschnitt
Wasserschosse entfernen:
Entfernen Sie nicht-fruchttragende Triebe, die aus dem alten Holz sprießen.
Laub entfernen:
Schneiden Sie Blätter im Bereich der Trauben ab, um mehr Licht und Luft an die Früchte zu lassen.
Seitentriebe kürzen:
Kürzen Sie Seitentriebe, die zu lang wachsen, auf 1–2 Blätter nach der letzten Traube.
Tipps und Tricks
Schnittwinkel:
Schneiden Sie leicht schräg, etwa 1 cm oberhalb einer Knospe, um Wasserabfluss zu ermöglichen und Fäulnis zu verhindern.
Balance finden:
Entfernen Sie nicht zu viele Triebe, um die Pflanze nicht zu schwächen.
Ziel: ein Gleichgewicht zwischen Vegetationswachstum und Fruchtbildung.
Unterstützungssystem:
Binden Sie die Haupttriebe an ein Spalier oder einen Draht, um Stabilität zu gewährleisten.
Sortenspezifische Pflege:
Beachten Sie die Anforderungen Ihrer Rebsorte – einige Sorten erfordern mehr oder weniger aggressive Schnitte.
Häufige Fehler vermeiden
Zu starker Rückschnitt: Kann das Wachstum hemmen.
Falscher Zeitpunkt: Vermeiden Sie Schnitte während des Saftflusses („Weinen“ der Rebe).
Verbleib von zu vielen Augen: Führt zu einer Überlastung der Pflanze.
Mit einem regelmäßigen und gut durchgeführten Schnitt werden Ihre Reben nicht nur gesund, sondern auch ertragreich bleiben.